8. Der dritte Weltkrieg hat schon längst begonnen:

8.1 Vorgeschichte und Ursachen des Dritten Weltkriegs:

Es gibt eine klare „Kriegserklärung“ seitens Russlands und Chinas, allerdings Jahre nachdem der verborgene Krieg schon längst begonnen hatte.

Jeder Krieg versucht Überraschungsmomente als strategische Vorteile aufzubauen und so den Kriegsgegner möglichst lange zu täuschen und zu belügen. Daher müssen die Kriegsvorbereitungen, mit denen jeder Krieg beginnt und die Umsetzung kriegerischer Aktivitäten vor dem Kriegsgegner möglichst lange verborgen bleiben. Das ist Putin und seinen Hintermännern sehr gut gelungen und die teilweise naiven „westlichen“ Politiker und Regierungen haben sich täuschen lassen, ohne irgendeinen Wahrnehmungswillen, geschweige denn die Wahrnehmung selbst zu entwickeln, die auf Gund vieler Entwicklungen hätten deutlich stärker sein müssen. Nimmt man etliche osteuropäische, die baltischen Staaten und sogar russische Kritiker des Regimes Putin aus, so handelt es sich doch um ein enormes Politikversagen

Jeder Konflikt und jeder Krieg haben stets eine Vorgeschichte.

Diese Vorgeschichte ist der große Erfolg der Demokratisierung in Russland und der Welt nach der Liberalisierung unter Gorbatschov und Jelzin zunächst vor allem in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, die zunehmend voranschritt und sogar in den 1990-er Jahren Russland selbst erfasste. Putin war in der Zeit von 1985 bis 1990 in Dresden, Deutschland, als Geheimdienstoffizier in der damaligen DDR. Er hatte also die Macht der Massen, die nun unter dem Motto „wir sind das Volk“ regelmäßige Demonstrationen landesweit organisierten, direkt erfahren können. Schließlich führte die zunehmende Angstfreiheit der Vielen zum Sturz der Wenigen in der Regierung und der ostdeutsche Staat „DDR“ hörte auf zu existieren. Als Putin 1990 nach Russland zurückging, war ihm nicht nur theoretisch klar, was passieren kann, wenn die Angstfreiheit der Volksmassen sich gegen die sie regierenden Angsterzeuger stellt. Wesentlich hierbei ist eine unkontrollierte, freie Kommunikation der Menschen untereinander, die eine solch große Gemeinschaft erst möglich machte. Daher ist  die Globalisierung der Kommunikation durch die verschiedenen Techniken des Internets und des Mobiltelefons mit zunehmend niedrigeren  Kosten und die dadurch gegebene Möglichkeit der Schaffung einer größeren, staatlich zunächst nicht kontrollierbaren und sogar zunehmend globalen Gemeinschaft (communio) ein ganz wesentlicher Faktor. Nur so konnte und kann sich die Gemeinschaft der Vielen gegen die Wenigen der Mächtigen stellen und sogar durchsetzen. Die Demokratisierungswellen und ihre Kommunikation stehen im Zentrum des Dritten Weltkriegs.

Am 26. Dezember 1991 tritt nach den „Belowescher Vereinbarungen“ vom 8. Dezember 1991 der letzte Präsident der Sowjetunion, Michael Gorbatschow, zurück und beendet offiziell die ehemalige Sowjetunion. Es folgt die „Gemeinschaft unabhängiger Staaten“ (15 Staaten).

Die Menschen kommen zunehmend aus ihrer angstbesetzten Teilnahmslosigkeit heraus und wagen wieder etwas. Es entsteht in Russland selbst eine Vielfalt von Zeitungen und freien Medien unterschiedlicher Ausrichtung. Stalins Verbrechen wurden offen diskutiert und die Menschen empörten sich über die kriminellen Strukturen in der kommunistischen Zeit unter denen alle Familien außer den Herrschenden zu leiden hatten. Bereits 1986 hatte Michael Gorbatschow ein „neues Denken“ verkündet und jedem sozialistischen Land die Freiheit zugestanden, seinen „eigenen Weg“ zu gehen. Ohne die massive militärische Unterdrückung konnten die Ostblockstaaten inklusive der damaligen DDR ihre eigene politische Entwicklung neugestalten. Sie wählten die Demokratie zu ihrer Staatsform (Polen, Tschecheslovakien (nachher Tschechien und Slovakei), Ungarn, Rumänien und Bulgarien) traten nachher sogar der Europäischen Union und der NATO bei. Ostdeutschland vereinigte sich mit Westdeutschland zu einem gemeinsamen Staat. Ex Jugoslawien und der Balkan schlugen nach größeren Auseinandersetzungen und Kriegen weitgehend eine gleiche Richtung ein, wobei Kroatien heute ebenfalls Mitglied in der EU und der NATO ist.

Das lange Zeitalter der Angst schien überwunden! Das Zeitalter der Angstlosigkeit schien angebrochen zu sein.

Wenn man diese historische Gesamtentwicklung charakterisieren will unter Berücksichtigung des bisher Gesagten, so ist es die zunehmende Abnahme der Angst in diesen Ländern und der Welt.

Das ist die Tiefenstruktur der historischen Entwicklung basierend auf dem Wesen des Menschen.

Damit waren jedoch diejenigen, die die Angst für ihren Machterhalt benötigten, in ihrer Existenz bedroht, sofern diese Entwicklung weiter um sich greifen würde, was ohne massive und auch kriegerische Gegenmaßnahmen anzunehmen war.

Während man in den Demokratien noch vom Erfolg einer zunehmenden Demokratisierung der Welt noch begeistert, vielleicht sogar wie betrunken war, organisierten und fanden sich die in ihrer Existenz dadurch Bedrohten im Geheimen mehr und mehr.

In Russland wurde die Liberalisierung der Wirtschaft bereits in dem letzten Jahrzehnt des Jahrtausends mit einer Zunahme der kriminellen Übernahme von Firmen, Vermögenswerten und Medien unterwandert und die Gesamtentwicklung ging in die Richtung einer immer extremer werdenden Kleptokratie, die sich in den 2000-er Jahren nach Putins Machtübernahme nochmals enorm steigerte. Die neuen Milliardäre Russlands wollten keine demokratische Kontrolle und Transparenz und so setzte sich die zunehmende Instrumentalisierung auch politischer Ziele bereits in dem letzten Jahrzehnt des letzten Jahrtausends durch. Die Anhäufung von wirtschaftlicher Macht in Russland, die überwiegend mit Personen aus oder mit Verbindungen der russischen Geheimdienste erfolgte, sollte die wirtschaftliche Einflussnahmen und Verbindungen zum Westen als unliebsame Konkurrenz zurückdrängen, denn aus wirtschaftlicher Macht resultiert in den entsprechenden Händen auch politische Macht. Natürlich sind hier die üblichen nationalistischen Worthüllen wie „Überfremdung“, „Ausverkauf der eigenen Wirtschaft und Werte“, etc. politische Schlagworte.

Es ist insofern wichtig zu verstehen, dass bereits im Jahrzehnt von 1990 in Russland eine zunehmend stärker werdende Gegenbewegung entsteht, bei der die kriminelle Übernahme der wirtschaftlichen Macht zunehmend einherging mit den Planungen der Geheimdienste auch die politische Macht zu übernehmen und diese beiden Machtebenen dann zu verschmelzen. Das Grundverständnis staatlichen Handelns schließt auch den Schutz der Bevölkerung vor Kriminalität, insbesondere den Schutz des Eigentums ein. Unter Putin gibt es jedoch eine Verschmelzung dieser drei wesentlichen Mächte in Russland, so dass Kriminalität, wirtschaftliche und politische Macht in einem Machtapparat zusammengeführt werden. Kriminalität benötigt das, worauf Geheimdienste spezialisiert sind, nämlich Unsichtbarkeit und Lügen sowie die Täuschung aller anderen, auf allen Ebenen und natürlich auch auf der eigenen staatlichen Ebene als auch im internationalen Bereich.

Es sind vollkommen falsche Analysen, die davon ausgehen, dass sich die Politik oder die Haltung Putins im Laufe der letzten 24 Jahre seit seiner Machtübernahme im Jahr 2000 gewandelt hätte. Ebenso falsch sind alle Analysen, die die staatlichen Sicherheitsinteressen Russlands als „westliches“ Erklärungsmuster für Putins Politik annehmen, ohne dass sie sich dabei fragen, wer denn dieser russische Staat sein soll. Dieser Staat wurde doch zur Beute der Wenigen in einer zunehmend perfektionierten Manipulation der Massen, die durch Angst zusätzlich unter Kontrolle gehalten wird. Demokratien müssen endlich aufhören, ihre Begriffe von Staat, etc. in solchen Analysen zu verwenden.

Diese irrigen Meinungen erhalten natürlich von den „Narrativen“ der Autokraten sehr viel Unterstützung und Nahrung. Z.B. hat Polen als Staat nicht seine Existenz verloren, es war auch nicht in seiner Existenz von westlichen Staaten bedoht oder sollte von den USA überfallen und vernichtet werden. Vielmehr war es der Wunsch der Vielen, demokratischen Strukturen aufzubauen und mit mehr Freiheit, was vor allem Angstfreiheit bedeutet, den Menschen selbst und über ihn die Wirtschaft und den Staat zur Entfaltung zu bringen.

Niemand hat dann schließlich Polen gezwungen in die EU und in die NATO einzutreten. Es ist ein grotesker Unsinn, diese freiwilligen Entscheidungen in Zweifel zu ziehen! Ebenso grotesker Unsinn ist es, Russland eine Mitsprache in der freien Entscheidung dieser Staaten einräumen zu wollen. Es muss klar gemacht werden, dass solche Argumente und solches Denken eindeutig gegen die Freiheit demokratischer Staaten gerichtet sind und dann letztlich zu dem führen, was wir in der Ukraine als konventionellen Krieg leidvoll erfahren müssen, der Teil eines umfassenderen Krieges ist. Die Lügen und Täuschungen hatten gute Wirkung gezeigt, während westliche Demokratien sich keine andere Welt als eine demokratische mehr vorstellen konnten.

Putin hatte bereits mit der Einsetzung als Machthaber im Jahr 2000 klare Ziele, die eindeutig gegen die Demokratie als Kriegsgegner gerichtet waren: Vielmehr wurde nun die Machtkonzentration von Politik, Wirtschaft und Kriminalität im Zurückdrängen anderer Akteure und vor allem der freien Presse immer erfolgreicher und man konnte so den Schleier der verdeckten Aktionen zunehmend unbekümmerter wehen lassen.

Das war auch beim Überfall auf die Krim im Jahr 2014 so, als mit Soldaten ohne Hoheitszeichen die Krim als Teil der Ukraine besetzt wurde. Erst nach der erfolgreichen Einnahme der Krim machte sich Putin später über die „ausländischen Idioten“ lustig, die ihm tatsächlich geglaubt haben, dass er nicht wisse, um welche Leute es sich bei der kriegerischen Aktion gehandelt habe.

Otto von Habsburg, einer der großen Europapolitiker, hat in einigen Reden bereits 2003 darauf aufmerksam gemacht, dass Putin in einer Rede am 19.1.2000 in Minsk angekündigt hatte, dass er die Militärausgaben in 5 Jahren verdoppeln und er Russland wieder zur Großmacht machen werde. Eine mit dieser Zielsetzung aggressive Rede, die offensichtlich niemand zur Kenntnis nahm, da es der damaligen „westlichen“ Politik an Wahrnehmungswillen und einem grundlegenden Verständnis der Vorgänge mangelte.

Vielmehr rollte man trotz der Kriegsverbrechen in Tschetschenien und niederschmetternden Entwicklungen in Russland hinsichtlich der Pressefreiheit und Menschenrechte weiterhin den roten Teppich für Putin aus, den man so massiv gefördert hat.

Der Erfolg der Demokratiebewegung mit der Eingliederung nahezu aller osteuropäischen Staaten später in die Europäische Union und dann in die Nato war eine massive Bedrohung des Machterhalts der bisherigen politischen, wirtschaftlichen und kriminellen Macht der Geheimdienste Russlands und deren dann eingesetzten Repräsentanten Putin. Es ist völlig unsinnig zu behaupten, dass Putins Russland sich von der NATO bedroht gefühlt hätte. Das wusste Putin genau, dass er von der NATO militärisch nichts zu befürchten hatte. Dieser unglaubliche Unsinn wird immer noch behauptet!

Vielmehr war seine Macht und die seiner Hintermänner durch eine erfolgreiche Demokratiebewegung bedroht, die es in der ganz klaren existentiellen Entscheidung zu bekämpfen galt:

Entweder die oder wir! Beide können nicht gleichzeitig überleben!

Daher fällt die Entscheidung zum Existenzkampf sehr viel früher, als die meisten es wahrgenommen haben. Daher werden der Krieg über Jahre und Jahrzehnte vorbereitet und Strategien als auch Handlungen ausgearbeitet, wie dieser Existenzkampf um Machterhalt mit allen Mitteln der staatlichen, wirtschaftlichen und kriminellen Kräfte, die nun verschmelzen, gewonnen werden kann.

Der Dritte Weltkrieg beginnt daher mit der Machtübernahme Putins im Jahr 2000 unter Ankündigung der ersten Vorbereitungen und Zielsetzung des Krieges (Aufrüstung und Rückkehr zur Großmacht) mit der Rede am 19.1.2000 in Minsk.

Anders ausgedrückt:

Mit der von den Geheimdiensten gesteuerten Machtübernahme Putins 2000 endet die Periode der Angstfreiheit und der Dritte Weltkrieg beginnt mit dem zunehmenden Aufbau der wichtigsten strategischen Waffe, die nun immer mehr eingesetzt wird: „anxiety“.

Angsterzeugung nach Innen und Außen begleitet von Anfang an alle konkreten Maßnahmen, wie kriminelle Firmenübernahmen durch Einschüchterungen (hauptsächlich und zuerst die wichtigen Medienunternehmen), Verhaftungen und Verurteilungen, Diffamierung und gezielte Morde in der freien Presse mit anschließenden Übernahmen durch gehorsame Vasallen, Verschärfung der Gesetze, politisch motivierte Verurteilungen einer gesteuerten Justiz, Ermordung politischer Gegner, Wahlfälschungen, etc. und natürlich auch durch konventionelle Kriege, die während der gesamten Regierungszeit Putins geplant und durchgeführt werden.

Da kommunistische und diktatorische Regime ihren Hauptgegner, den Menschen in seiner Individualität, genau kennen, wissen deren Geheimdienste und Propagandamaschinerien exakt, wo dessen Schwächen liegen.

Durch die Verschmelzung mit der Kriminalität ist die Korruption des Vorteils auch von anderen Staatsmännern und Regierungsmitgliedern ein bisweilen günstiges Mittel, die Demokratie zu schädigen oder gänzlich auszuschalten. Leider spielt der deutsche Kanzler Schröder und seine spätere Annahme von hochbezahlten Posten in der russischen Wirtschaft bei einem immer noch großen Einfluss in der SPD und die politische Landschaft Deutschlands hier ebenfalls keine rühmliche Rolle.

Es wird aber auf allen Ebenen gekämpft und auch Kriminalität gefördert, wo es der Demokratie größtmöglich schadet. Die deutsche Firma „Wirecard“, ehemals mit einem Börsenwert von bis zu 20 Milliarden Euro, ging auf Grund eines massiven Betruges, bei dem die Existenz von ca. 2 Milliarden € in den Bilanzen vorgetäuscht wurde, in die Insolvenz, wodurch Anleger in Milliardenhöhe geschädigt wurden.

In einem umfangreichen Prozess in München unter der Leitung des Richters Födisch bemüht man sich um Aufklärung. In der deutschen Presse beruft man sich auf westliche Geheimdienste, die diese kriminelle Aktivität hauptsächlich dem ehemaligen Vorstand „Marsalek“ zuschreiben. Dieser sei ein russischer Spion gewesen und habe über Jahre einen „Agentenring in London gesteuert“ als auch ungestört ein Spionagenetzwerk aufgebaut“. Wirecard sei darauf ausgelegt worden „Informationen zu beschaffen und auf der anderen Seite aber auch gezielt das Vertrauen in den Finanzmarkt zu stören“, so der Abgeordnete des Bundestages Röttgen. Marsalek, dessen Flucht wohl vom russischen Geheimdienst organisiert wurde, wird weiter in Russland vermutet.

Make Russia Great Again: Von Anfang an war die Machtausübung von Putin kriegerisch und auf Angsterzeugung in der Bevölkerung ausgerichtet, so dass er als starker Mann und Retter der Nation die Wahlen gewinnen konnte. Angsterzeugung im staatlichen Bereich nach innen (als auch nach außen) funktioniert am besten mit einem Feind, dem bestimmte Eigenschaften, Taten und Absichten durch Lügen, lügnerische Übertreibungen und Halbwahrheiten angedichtet werden:

Am 8. September 1999 zerstörte eine Sprengladung einen Wohnblock in der Gurjanow-Straße im Süden Moskaus, 94 Menschen starben. Vier Tage später wurde ein Wohnblock in der Kaschira-Chaussee in Moskau durch eine Explosion völlig zerstört, 119 Menschen starben.

Beide Anschläge waren laut der deutschen Journalistin Katrin Eigendorf und laut dem ehemaligen FSB-Agenten und Dissidenten Alexander Litwinenko (später ermordet) von Wladimir Putin inszeniert. Unter westlichen Fachleuten wird die Theorie, dass der russische Geheimdienst FSB in die Sprengstoffanschläge auf Wohnhäuser verwickelt war, von David Satter, dem ehemaligen Korrespondenten der Financial Times in Moskau, in seinem Buch „Darkness at Dawn: the Rise of the Russian Criminal State“ (Yale University Press) vertreten. Auch nach Recherchen der französischen Journalisten Jean-Charles Deniau und Charles Gazelle wurden die Explosionen vom FSB gezündet, um eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Tschetschenienkrieges zu haben, der wiederum Putin half, die Kommunisten bei der Präsidentschaftswahl am 26. März 2000 zu schlagen.

Putin machte tschetschenische Terroristen für die Sprengstoffanschläge verantwortlich und erklärte ihnen öffentlich den Krieg, die er „Anti-Terror-Operation“ nennt.

Mehrere Duma-Abgeordnete, die später Nachforschungen zu den Explosionen anstellten, wurden vor einer möglichen Veröffentlichung von Ergebnissen ermordet.

Am 7. Oktober 2006 erhielt Putin ein blutiges Geburtstagsgeschenk: Die Beseitigung durch die Ermordung einer kremlkritischen Journalistin, Anna Politowskaja, die (ähnlich wie in der Ukraine) fürchterliche Menschenrechtsverletzungen in dem Tschetschenienkrieg aufgedeckt hatte.

Am 7.Oktober 2023 erhielt Putin von der Hamas ein weiteres blutiges Geburtstagsgeschenk, die an seinem Geburtstag über 1000 Juden in bestialischer Weise abschlachtete und Geiseln genommen hat.

Je brutaler solche Maßnahmen durchgeführt werden, umso mehr Angst wird erzeugt. Diffuse Angst hat kein Objekt mehr und es gelingt den Erzeugern der Angst, die genauen Hintergründe im Dunkeln zu lassen, was ja beabsichtigt ist. Ebenfalls beabsichtigt ist es jedoch schon, Hinweise und eine diffuse Symbolik aufzubauen, die durchaus verstanden werden kann. Es ist insofern durch nichts zu belegen, dass es sich hierbei um „blutige Geburtstagsgeschenke“ handelt, was hiermit klargestellt ist. Aber jeder kann in Kenntnis der Tatsachen und Strukturen seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.

Am 16.4.2009 wurde Tschetscheniens Status einer „Zone der Ausführung antiterroristischer Operationen“ aufgehoben und die direkten Kriegshandlungen beendet, nachdem von dem Duo Mewedew und Putin eine ihnen unterwürfige Regierung installiert war.

Parallel zu diesem Krieg wurde von dem Duo Medwedew (Staatspräsident) und Putin (Premierminister) der Krieg in Georgien 2008 angezettelt, deren Demokratiebewegung bereits weit vorangeschritten war. Konflikte werden geschürt und dann instrumentalisiert zur massiven Angsterzeugung auch mit militärischen Mitteln.

Nach 5 Tagen und etlichen Toten wurde der konventionelle kriegerische Teil der Angsterzeugung von Russland eingestellt, jedoch die Drohung ausgesprochen, dass „man jederzeit wieder losschlagen könne“ (Medwedew).

Georgien wollte der NATO und der EU beitreten. Russland kam dem zuvor und blockiert beide Möglichkeiten mit einem offenen und schwelenden Konflikt und hält bis heute die Landesteile Abchasien und Südossetien (ca. 20 % des Landes) besetzt. Durch Georgien führt die zweitgrößte Erdölpipelin der Welt von Aserbeidschan an das türkische Mittelmeer, was von strategischer Bedeutung ist.

2013: Erneut will sich ein Staat stärker demokratisch ausrichten. Dieses Mal ist es die Ukraine. Im November 2013 erklärt überraschend die von Putin beeinflusste Regierung der Ukraine, dass sie das geplante Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht unterzeichnen werde. Unmittelbar danach brechen Massenproteste aus, die zur Flucht des damaligen Präsidenten Janukowytsch im Februar 2014 nach Russland und einer neuen Übergangsregierung führen.

Für Putin ist es wie in Ostdeutschland erneut eine Entwicklung, die deutlich macht, wie gefährlich Demokratiebewegungen für Machthabende sein können. Es stellt sich erneut die Existenzfrage seiner Herrschaft und damit die Notwendigkeit, den Krieg gegen die Demokratie, den er zu diesem Zeitpunkt in seinem Land bereits gewonnen hat, nun verschärft fortzusetzen. Die Ukraine darf also nicht ein erfolgreiches demokratisches Land werden, da dieses dann Auswirkungen auf Russland und den dortigen Krieg gegen die Demokratie hätte.

Um seinen Machterhalt abzusichern, besetzt er bereits im März 2014 die Krim und annektiert sie am 18. März 2014. Auch hier ist nun der Beitritt der Ukraine zur Nato und zur EU blockiert und es gehen die Kampfhandlungen auch stets weiter, bis nach erneut gründlicher und jahrelanger Vorbereitung er den Großangriff auf die Ukraine im Februar 2022 befiehlt.

Während es Putin in Russland bis 2010 bereits gelungen war, die allgemeine Angst wieder hochzutreiben und dadurch die Bevölkerung wieder mehr zu unterdrücken, flackerte in einem anderen Gebiet der Erde der Zauber der Angstfreiheit und damit der Liebe zu Wahrheit, Demokratie und Freiheit auf:

Der arabische Frühling oder Arabellion steht für eine Reihe von Protesten, Aufständen und Revolutionen in der arabischen Welt Anfang der Jahre ab 2010.

Erneut musste es schockierend sein für Machthaber wie Putin, zu sehen wie in Tunesien durch Volksaufstände zur Absetzung und Flucht des bisherigen Machthabers „Ben Ali“ kam.

Diese Angstfreiheit griff weit um sich und so kam es Ende 2011 zum Rücktritt des Präsidenten in Jemen, in Lybien zum Sturz des Diktators „al-Ghaddafi“ und in Ägypten begann am 25.Januar 2011 der „Tag des Zorns“, wobei der bisherige Staatspräsident Mubarak zurücktrat und freie und demokratische Wahlen zusicherte. Am 2. Juni 2012 wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 4.Februar 2011gab es größere Kundgebungen der Palästinenser in Solidarität zu den ägyptischen Demonstranten vor allem im Gazastreifen, in dem die Hamas die Macht hatte. Am 14. Februar trat die Palästinensische Regierung zurück und beschloss Neuwahlen. Die Hamas kündigte umgehend einen Wahlboykott an.

Bisherigen Diktatoren und Machthabern wie Putin wurde immer deutlicher, wohin die Angstfreiheit der Menschen führen kann. In diesen Beispielen wurde überdeutlich, dass es sich um eine existentielle Bedrohung für Autokraten handelt, die in Russland gerade noch rechtzeitig abgewendet werden konnte.

Die Demokratie mit ihrem Versprechen der Angstfreiheit und der Machtbegrenzung muss so auf das Schärfste bekämpft werden, was nur durch einen intensiven Krieg gegen jede Demokratiebewegung im Inneren wie im Äußeren und letztlich gegen alle Demokratien geschehen konnte.

Damit rücken aber alle Demokratien dieser Welt ins Zentrum der kriegerischen Auseinandersetzung, denn diese fördern demokratische Verhältnisse auch in anderen Staaten.

Daher ist dieses ein Weltkrieg der Autokraten, die sich zunehmend verbunden haben und es sind nicht isolierte regionale Konflikte, wie man dem sogenannten Westen und seinen teilweise naiven Politikern und Repräsentanten und noch mehr deren Gesellschaften glauben machen will.

Auch in Syrien kam es 2011 zu Protesten, die für politische Freiheiten und den Sturz der Regierung von „Baschar al-Assad“ auf die Straße gingen. Eine Regierungsumbildung und deren Aufhebung konnte diese jedoch nicht beruhigen, so dass ab Mitte März 2011 gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen wird. Mitte des Jahres bildete sich die „freie Syrische Armee“ aus desertierenden Soldaten und es entwickelte sich ein anhaltender Bürgerkrieg. Ab Mai 2013 unterstützte die Hisbollah, eine mit dem Iran verbundene Gruppe, den Machthaber „Assad“ und als dieses nicht ausreichend erschien, unterstützte auch Russland ab September 2015 mit massiven militärischen Einsätzen den dortigen Machthaber vor allem mit Luftschlägen.

Bis zum Eingreifen Russland verlor der Machthaber „Assad“ ca. 90 % des Territoriums und war fast besiegt. Die russische Brutalität in den Angriffen auf Städte und zivile Einrichtungen wie Schulen und Krankenhäuser folgte dem gleichen Muster wie in Tschetschenien und wurde mehrfach als schwere Menschenrechtsverletzungen gerügt. Syrien wurde so zum Schlachtfeld gegen eine zunächst friedlich begonnene Demokratiebewegung, auf dem nun viele Interessen und auch eingeschleuste Terrorgruppen, wie der Islamische Staat, einen Erfolg der Demokratie verhinderten.

Gleichzeitig bombardierte die russische Luftwaffe vor allem Aleppo so, dass zehntausende zur Flucht in Richtung Türkei und von dort in Richtung Deutschland gezwungen wurden. Das war der Beginn einer großen dadurch erzwungenen Flüchtlingsbewegung, die vor allem nach Deutschland zielte. Während 2011 in Deutschland ca. 33.000 Syrer lebten stieg diese Zahl im Jahr 2015 auf ca. 366.000 und 2016 auf ca. 700.000 Syrer an. Die Zahlen stiegen bis 2023 auf ca. 970.000 Syrer an und sorgt nun in der Deutschen Demokratie für Unmut und Angst.

Die Destabilisierung von Demokratien durch Flüchtlingsströme ist eine klare Kriegsabsicht im dritten Weltkrieg gegen die Demokratien.

Sie fördert genau jene antidemokratischen Kräfte, die Putin in den westlichen Demokratien an der Macht sehen möchte, um die Demokratien so von innen her noch besser angreifen und destabilisieren zu können.

Einer der engsten Verbündeten von Putin, der belarussische Diktator Lukaschenko hatte im Juli 2021 Europa und insbesondere Deutschland ganz offen und öffentlich gedroht, massenhaft Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan, Syrien und dem Irak „durchzulassen“. Die Polen verstärkten ihren Grenzschutz nachdem tatsächlich Flüchtlinge aus dem Irak angeworben, nach Minsk (Belarus) geflogen und dann von belarussischen Kräften an die polnische Grenze zum Grenzübertritt befördert wurden.

Spätestens durch diese keinesfalls vollständige Aufzählung der historischen Fakten ist es doch überdeutlich, dass der bereits begonnene Weltkrieg gegen die Demokratischen Staaten auf verschiedenen Ebenen geführt wird und alle diese unterschiedlichen kriegerischen Maßnahmen dem Zweck der Destabilisierung und Angsterzeugung in den Demokratien dienen. Die Kriegsziele sind klar: Weltweit bestehende Demokratien oder demokratische Prozesse in Staaten durch Bestechung der Regierenden, Einflussnahme aller Art, Kriminalität, etc. und auch durch direkte kriegerische Maßnahmen wie in Afrika, Gerogien und der Ukraine zu schwächen oder an der Umsetzung von erfolgreichen demokratischen Strukturen zu hindern, bzw. diese zu zerschlagen und wie in Tschetschenien oder Ungarn Machthaber einzusetzen, die leicht lenkbar sind.

Hierzu würde aus Sicht von Putin sicher auch Trump gehören, der ja sich öffentlich zu Orban so massiv bekennt und ihn als vorbildhaft darstellt. Was für ein Vorbild!

Die ökonomische Kriegsführung ist ein wichtiger Teil und gehört natürlich ebenfalls zu dem Gesamtumfang der kriegerischen Maßnahmen.

Es gibt immer mehr Berichte, dass das Corona-Virus aus dem Labor in Wuhan und nicht aus dem 300 Meter entfernten Lebensmittelmarkt kam. Ob Unfall oder Absicht wird man nie erfahren. Jedenfalls führte dies zu enormen Verwerfungen in der Welt und durch eine radikale Trennung von bisher „just in time“ – Lieferketten zu einem enormen Anstieg der Inflation.

Das war über ca. 2 Jahre eine über die Verknappung des Angebots erzeugte Inflation, die die demokratischen Länder sehr getroffen hat. Wie man das deuten kann, ist nicht eindeutig und bleibt im Verborgenen. Klar ist jedoch, dass dann unmittelbar nach Corona der Angriffskrieg in der Ukraine begann und Russland sich in einer hervorragenden Postition sah, die nun weltweit hohe Inflation durch eine weitere Einschränkung des Angebots insbesondre im Bereich Gas und Öl in Europa noch sehr viel weiter nach oben zu treiben und so die Volkswirtschaften der Demokratien ganz massiven Schaden zuzufügen.

Die Abhängigkeitsfallen von Russland und China sind dadurch schon teilweise aufgegangen.

Im Oktober 2022 war dadurch die Inflation in dem besonders abhängigen Deutschland auf über 10 % gestiegen. Eine dramatische Entwicklung, aber noch lange nicht das Ende des Wirtschaftskrieges der Kriegsgegner, die mit ihren Angriffen nicht einfach aufhören werden, sondern diese kontinuierlich fortsetzen werden.

Durch die Kriegsgegner im Dritten Weltkrieg verursachte Schäden sind bereits unglaublich groß. In den USA, anstatt wahrheitsgemäß die Hauptursachen der weltweiten Inflation zu diskutieren, benutzt Trump auf unglaublich perfide Weise diese Verwerfungen alleine Biden anzulasten. Biden und Harris haben eine unglaubliche Arbeit in der Stabilisierung der Wirtschaft unter diesen Umständen geleistet.

Auch in Deutschland und Europa gelang eine weitere Stabilisierung. Aber auch hier machte z.B. in Frankreich die Putin zugeneigte rechts-nationalistische Partei „rassemblement national“ die Zugewinne in der Wahl mit dem Argument der zu hohe Inflation und wie schlecht die nationale Lage und die bisherige Regierung sei.

Auch hier ist letztlich das Schlagwort: „Make France great again“ und „France first“.

Die Kriegstreiber Russland im Verbund mit China, das Russland immer offener unterstützt, habe klare kriegerische Schädigungsstrategien und vieles von dem, was sie sich vorgenommen haben, ist bereits aufgegangen.

Durch die zwei von ihnen zu großen Teilen mitverursachten oder mindestens verstärkten, weltweiten Problemen ist bereits sehr viel umgesetzt:

  1. Durch die schleichende über Jahre aufgebaute Abhängigkeitsfallen konnten durch die Trennung der Abhängigkeit in den Lieferketten und Gütern sehr starke Inflationsschübe weltweit ausgelöst werden. Diese Strategie wird weiterverfolgt und ausgebaut werden. Allerdings nun mit mehr Wahrnehmungswillen der Demokratien, der hoffentlich zu weiterführenden Erkenntnissen führt als bisher.
  2. Migrationsströme und Schleusertum im ganz großen Maßstab sowohl gezielt in Europa als auch unterstützt durch Venezuela in Südamerika.

Durch diese beiden großen Themen und ebenso verdeckte Maßnahmen wie die Förderung der Korruption von Machthabern wie Orban durch schöne Kooperationsabkommen im Milliardenbereich sind die von ihnen gewünschten weltweiten politischen Umbrüche in den Demokratien bereits sehr deutlich sichtbar.

Speziell in den USA hat Trump die Vorlage einer erhöhten Inflation und die Migration zu einer massiven und nie dagewesenen Angsterzeugung genutzt und so die beabsichtigte Angsterzeugung der Kriegsgegner der Demokratien, also den Dritten Weltkrieg, mitten in die amerikanische Gesellschaft getragen und diese massiv gespalten und geschädigt.

Gleichzeitig ist sein ruinöses wirtschaftliches Konzept die Isolation und nicht die Kooperation mit demokratischen Ländern.

Mit der Unterstützung des Brexits und seiner Lügenfreude Boris Johnson und Nigel Ferage unter den plakativen und nichtssagenden Sprüchen „Take back control again“, gewissermaßen auch „Make Britain great again“ und einem „Britain first“ hat er mitgeholfen, das Land zu ruinieren.

Will man sich ansehen, welche katastrophalen wirtschaftlichen Entwicklungen unter Trump in den USA zu erwarten sind, so muss man nicht weit in der Geschichte zurückgehen.

Man muss nur die ruinierte Wirtschaft von „Great Britain“ ansehen, um dann dieses als Modell künftiger ähnlicher Entwicklungen in den USA zu verstehen. Das sind Fakten!

Man kann es nur nochmals wiederholen: Wenn Trump, Johnson und Ferage und andere, russische Spione gewesen wären, so hätten sie für Putin kein besseres Ergebnis erzeugen können.

Wie man Donald Trump auch nur die geringste Kompetenz in Wirtschaftsfragen zutraut, ist ein Rätsel.

Die Lüge, dass er auch nur im Geringsten für die wirtschaftliche Entwicklung in seiner Präsidentschaft die Hauptverantwortung trägt, ist grotesk.

Wenn er alles alleine gemacht hat, dan muss sich die ernsthafte Frage stellen, was dann die Wirtschaft, während dessen getan hat!

Ein Präsident kann bestimmte Rahmenbedingungen setzten und das war es auch. Die Wirtschaft entwickelt sich dann oft trotz widriger Umstände besser als gedacht.

Dass jedoch dieses Mal mit der angedachten Radikalität von Trump/ Vance diese Rahmenbedingungen ruinöse Tendenzen haben werden, ist mehr als zu erwarten und in Britain modellhaft mit gigantischen Schäden modellhaft wahrzunehmen.

Die Demokratien müssen endlich aufwachen! Sie haben unglaubliche Stärken und sind Autokraten und Diktatoren weit überlegen, da sie die einzelnen Menschen und so das Staatswesen über alle Grenzen hinweg in herausragender Kooperation zur Entfaltung bringen.

Der Dritte Weltkrieg ist bei Weitem nicht verloren. Im Gegenteil. Aber es gehört endlich ein grundlegendes Verständnis dazu, was der Mensch und was Demokratie im Kern ausmacht und wie diese zur Entfaltung kommen.

Die Menschen mit Angst in Vorstellungen hineinzutreiben, ihnen so die Angstfreiheit als Grundlage der Demokratie zu nehmen, gehört nicht dazu.

Dass dann auch noch in der zugespitzten Alternativstellung von Untergang und Rettung in einigen Menschen nur noch der Weg der Gewalt als Möglichkeit erscheinen mag, hat mit Demokratie nichts mehr zu tun. Was man aus dem Sturm auf das Kapitol und der Motivationslage und dem Verständnishorizont der damaligen Akteure gelernt haben könnte, scheint bei sehr vielen nicht anzukommen. Zu sehr sind sie in ihrer Vorstellungswelt eingeschlossen.

Das alles ist förderlich für die Kriegsgegner der Demokratie aber nicht für die USA, wie man sie heute noch kennt.

Es sind noch zwei Ergänzungen anzufügen:

Die weltweite Kommunikation verbreitet Nachrichten über das Internet und Mobiltelefone hinsichtlich der Proteste für mehr Freiheit, so dass in der Folge der neuen Angstfreiheit es auch am 20. Februar 2011 in China nach Aufrufen im Internet zu Protesten kam, die von der Polizei und Schlägertrupps zerschlagen wurden. Nach der Verhaftung von ca. 200 Regimegegnern und dem Blockieren von Suchbegriffen wie Demokratie im chinesischen Internet kam es zu keiner Fortführung der Proteste.

Hierin beweist sich, wie gefährlich für Autokraten die freie Meinungsäußerung und Kommunikation ist. Sie muss daher ebenfalls diskreditiert und verhindert werden.

Auf Grund der modernen Technik lässt sich diese aber nicht mehr völlig ausschalten. China hat seither die Unterdrückung in dieser Hinsicht auch technisch weiter vorangebracht.

Xi Jinping wurde 2012 Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas und ist seit 2013 Staatspräsiden der Volksrepublik China. Auch er erkannte, dass durch die Reform- und Öffnungspolitik Deng Xiaoping, also seines Vorgängers, die Macht der Partei in ihrem Herrschaftsanspruch gefährdet ist. Es folgt das Ausschalten seiner innerparteilichen Kritiker über Korruptionsverfahren und eine noch massivere Unterdrückung der Menschen. Die Niederschlagung der Proteste in Hong Kong 2019/2020 und eine zunehmend aggressive Politik in der Taiwan – Frage als auch eine massive Aufrüstung in seiner Zeit nach innen und außen sind im deutlichen Gleichschritt mit Putin zu verstehen.

Rund vierzig Mal haben sich Xi und Putin in der Amtszeit von Xi persönlich getroffen. Rundet man das auf zehn Jahre, so sind das alle 3 Monate ein persönlicher Besuch. Man muss daher davon ausgehen, dass sie die Angriffspolitik auf die Demokratischen Staaten sehr genau abstimmen und koordinieren. Bei China kommen nun das wirtschaftliche Potenzial und die Erpressbarkeit aus der Schaffung von Abhängigkeiten als ein zusätzlicher Kriegsfaktor dazu.

Bei Schaffung von Abhängigkeiten jeglicher Art handelt es sich um eine subtile Art der Angsterzeugung. Denn die Trennung von dem dringend Benötigten, ob Lieferketten, Rohstoffe, Darlehen, etc. etc. bringt im Zweifel existenzielle Probleme und erzeugt massive Angst.

Spätestens seit den Präsidentschaftswahlen in Belarus 2020 ist die Bedrohungslage für Putin noch deutlicher als es zuvor schon war.

Der bisherige Machthaber Lukaschenko wurde offiziell durch massive Wahlmanipulation zwar erneut mit der angeblichen Mehrheit der Stimmen zum Präsidenten. Es gab jedoch ähnlich wie in der Ukraine große landesweite Proteste, wo bis zu 100.000 Menschen auf die Straße gingen.

Mehrere tausend Menschen wurden verhaftet und die Oppositionskandidatin, die wahrscheinliche Wahlgewinnerin, musste schließlich aus dem Land fliehen.

Am 16. August 2020 kam es zu einem Protestmarsch von ca. 200.000 Menschen in Minsk, wobei eine darauffolgende Gegendemonstration für Lukaschenko rund 3.000 Menschen erreichte.

Auch die Proteste im Iran nach dem von der Sittenpolizei herbeigeführten Tod von Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 umfasste ebenfalls eine Größe, die von den Machthabern nur noch mit Mühe unterdrückt werden konnte. Auch hier flackerte eine größere Angstfreiheit auf, als es die Machthaber vermutet hatten.

Das mag als Beleg dafür ausreichen, um deutlich zu machen, wie groß weltweit die Gemeinschaft der Menschen geworden ist, die der Unterdrückung von Autokraten und Diktatoren entgegentreten wollen und eine Demokratisierung im Sinne von Angstfreiheit, Machtbegrenzung, Mitsprache und Mitbestimmung als auch mehr Gerechtigkeit einfordern.

Um es ein letztes Mal zu wiederholen: Die Vorgeschichte des „Dritten Weltkriegs“ ist eine vielfach sehr erfolgreiche Demokratisierung dieser Welt aus einer neuen Angstfreiheit und die existenzielle Bedrohung, die daraus für die diktatorischen Machthabern speziell Russlands, Chinas, Nordkoreas und Irans erwächst.

8.2 Der dritte Weltkrieg

Die Kriegsziele sind klar und offen formuliert:

Die westliche Dominanz in der Welt soll gebrochen werden, damit sich China mit den Unterstützern Russland, Nordkorea und Iran zum jeweiligen Vorteil aller Beteiligten an der Spitze der Welt befinden und die bisherigen „westlichen Demokratien“ schwer geschädigt und in starker Abhängigkeit von diktatorisch geführten Staaten keine Gegenwehr mehr leisten können.

Hierzu sollen weitere Allianzen geschlossen und nützliche Konflikte, wie z.B. zwischen Israelis und Palästinensern geschürt werden, damit die Demokratien in jeder Ebene, also nicht nur militärisch in die Defensive gedrängt und letztlich besiegt werden. Bereits beim Parteitag der Kommunistischen Partei 2017 in China wurde von Xi, der als Generalsekretär bestätigt wurde, deutlich gemacht, dass China die Dominanz des Westens brechen will.

Eine stärkere Machtkonzentration auf XI, eine erhebliche Aufrüstung und Modernisierung des Militärs, eine starke Abgrenzung zu Demokratien und nationalistische Propaganda waren eine klare Kampfansage, die man durchaus auch als Kriegserklärung verstehen kann. Auch die späteren Erklärungen und die Formierung von Allianzen in den BRICS – Staaten gegen den „Westen“ sprechen eine eindeutige Sprache.

Vor allem der Satz von Xi to Putin macht es sehr klar: „Beide Länder sind in einem Konzept der ewigen Freundschaft und der Zusammenarbeit für einen gegenseitigen Vorteil verbunden“.

Niemand sollte sich darüber Illusionen machen, wo China steht!

Die Vorstellungen, dass ein Krieg nur mit physischen Waffen geführt wird, ist zum heutigen Zeitpunkt nicht mehr zutreffend. Man spricht schon länger von hybrider Kriegsführung und meint damit Desinformation, Beeinflussung von Wahlen und Meinungen in gegnerischen Saaten, hauptsächlich Demokratien, Erzeugung und Lenkung von Flüchtlingsströmen, Schädigungen sonstiger Art über Cyberkriminalität, Hackerangriffe, etc., etc.

Neben dem jeweils konkreten Schaden steht im Zentrum aller Maßnahmen stets die Angsterzeugung.

Über diese sollen für die eigene Strategie günstige politische Entscheidungen in anderen Staaten herbeigeführt werden.

Da auch autokratische Herrscher die von ihnen verwalteten Menschenmassen lenken und hinter sich bringen müssen, stehen die alten Mittel der Angsterzeugung zur Verfügung. Daher ist die Propaganda in Russland, China, Nord – Korea und Iran in der Ausrichtung nahezu identisch: Die Feinde sind die „Demokratien“ mit ihrer Dekadenz und den in diesen Staaten diskutierten Problemen, die dann in der Propaganda entsprechend mit Übertreibungen und Lügen angereichert werden. Diese äußere Bedrohung wird vor allem in Russland, Nordkorea und dem Iran sehr benutzt, um so einen äußeren Feind aufzubauen, um so über diese Angsterzeugung eine gemeinsame und solidarische Abwehr zu erzeugen und im Falle Russlands auch Männer in einen Krieg hineinzuzwingen, den sie bei wahrheitsgemäßer Berichterstattung nicht führen würden.

Es geht um die Umlenkung der durch Angst im Inland erzeugten Energie auf einen gemeinsamen Gegner, der angeblich die Lebensweise, die Identität, die Entfaltungsmöglichkeiten als auch generell die Interessen des russischen, iranischen, nordkoreanischen und chinesischen Volkes bedroht.

Der dritte Weltkrieg wird daher von einem Zusammenschluss dieser 4 Staaten geführt, die jeweils starre, hierarchische Machtstrukturen haben, über die sie Unterdrückung immer besser organisieren und koordinieren und so die massive Angsterzeugung immer weiter zunimmt. Die Angsterzeugung braucht stets Öffentlichkeit (konsequente Ermordung aller „Verräter“ unter Putin, öffentliche und unverhältnismäßige Strafen in Prozessen in allen aufgeführten Staaten, etc…. Das ist auch der Fall bei verdeckten, also von der Herkunft unklare Desinformation oder sonstige Maßnahmen, die dann ihre öffentliche Wirkung erzeugen. Diese Machttechniken werden im In – und Ausland angewendet.

Wir müssen daher folgendes festhalten:

So gibt es in diesen Ländern eine Minderheit von Menschen, die Angst machen und eine Mehrheit, die Angst haben.

Die Angst wird aus einem allgemeinen Abstraktum heruntergebrochen auf die kleinen Verrichtungen eines jeweils Einzelnen, so dass individuelle Freiheit im dauernden Schatten dieser Angst eine irreale Erreichbarkeit erhält.

Diese Spezialisten der Angsterzeugung dieser Länder haben ihre „Kriegsführung“ auf unterschiedlichen Ebenen koordiniert und mit großer Wahrscheinlichkeit sehr gut abgesprochen, so dass sie teils öffentlich und teils verdeckt verläuft. Der Krieg wird auf allen Ebenen sowohl mit konventionellen Waffen als auch mit einem Höchstmaß der Angsterzeugung nach innen wie nach außen geführt. Als Krieg zielt er auf die größtmögliche Schädigung des Anderen mit vor allem verdeckten Maßnahmen. Das Überraschungsmoment in kriegerischen Maßnahmen ist besonders wichtig. Der noch starke Gegner muss verdeckt so geschwächt werden, dass er beim endgültigen Todesstoß schon kaum noch zur Gegenwehr fähig ist. Das geschieht durch alle Formen der direkten und indirekten Schädigung, zu der auch der Ausbau wirtschaftliche Abhängigkeiten (eine Sonderform der Angsterzeugung durch Androhung oder Durchführung der Trennung der – bestenfalls existentiellen – Abhängigkeiten) und weiterer strategischer Maßnahmen.

Es ist jedoch kein Zweifel möglich:

Wir befinden uns nicht in einem kalten Krieg, der auf defensiver Abschreckung beruhen würde, sondern in einer umfangreichen kriegerischen weltweiten Auseinandersetzung, die sehr strategisch auf vielen Ebenen geführt wird, bei der es um den Machterhalt jener Machthaber geht, die sich durch die bisherige Demokratiebewegung und den Demokratien in ihrer Existenz bedroht sehen.

Dabei setzen diese Machthaber stets wie Ludwig XIV. (1638-1715) in Frankreich den Staat und die eigene machtvolle Existenz als identisch an: „L’état, c’è moi“ (Der Staat bin ich).

Dass die Bevölkerung sich die Befreiung von genau diesen Machthabenden wünscht, hat man in den Protestbewegungen in Russland noch bis in das Jahrzehnt nach 2010 (die im „Westen“ eine unbeschreiblich armeselige Resonanz erhielten), in China und im Iran gesehen. Über Nordkorea ist hier nichts bekannt, aber es kann davon ausgegangen werden, dass die Menschen sich strukturell von anderen nicht unterscheiden und ebenfalls politische Angstfreiheit und Demokratie anstreben.

Das dürfte sich bis heute nicht geändert haben und es macht ganz klar deutlich:

Die Tiefenstruktur der Geschichte, die die des Menschen ist, geht in eine andere Richtung. Menschen sind weltweit in dieser Hinsicht gleich strukturiert. Sie leiden unter Unfreiheit und der daraus entspringenden Angst als Vergegenwärtigung der Trennung. Der Krieg gegen die weltweite Angstfreiheit und den auf dieser beruhenden Demokratien, hat eine äußerst schwache Basis und je stärker die verschiedenen Unterdrückungsmechanismen der eigenen Bevölkerung für die Kriegsführung ausgebaut werden müssen, umso mehr gelogen und vertuscht werden muss, umso schwächer wird die Basis für den eigenen Krieg.

Daher steigt die Frage auf, ob die Demokratien den Wahrnehmungswillen und ein klares, angstfreies Denken entwickeln und daraus ein starker Wille aufsteigt, sich selbst zu verteidigen, was den vollständigen Sieg in der Ukraine mit dem Abzug russischer Truppen aus deren Staatsgebiet einschließt

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