7. Russland und der Ukraine-Krieg: „Atomwaffen“ verändern radikal ihre Funktion

Das bisherige Verständnis von Angsterzeugung durch Atomwaffen hatte sich stets auf eine reine Selbstverteidigung im Falle eines Angriffs mit Atomwaffen beschränkt.

Putin, als einer der großen Angsterzeuger dieser Welt hat dieses über Jahrzehnte vorherrschende Verständnis des kalten Krieges verändert. Daher sind wir nicht in einem 2. Kalten Krieg, der ja auf der wechselseitigen defensiven Abschreckung beruhte, sondern bereits mitten im 3. Weltkrieg, der aber anders und umfänglicher geführt wird. Hierzu später.

Russland war bis zu Putins Machtübernahme im Jahr 2000 zwar ein weitgehend korrupter Staat, aber in der Meinungsäußerung frei. Demokratische Kontrollmechanismen und eine freie Presse wurden unter Putin diffamiert, schließlich unterwandert und dann abgeschafft.

Immer wenn Wahlen unsicher im Ausgang waren, hatte er einen Krieg oder ähnliche Ereignisse mit großem Angsterzeugungspotential ausgelöst, so dass er als Angsterzeuger seine Bevölkerung gut lenken und somit seine Herrschaft sichern konnte.

Seine neue Strategie ist, Atomwaffen als Angsterzeugungsmechanismen nun auch offensiv für den Angriff einzusetzen:

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine werden zwar herkömmliche Waffen im Sinne der vorausgehenden Definition eingesetzt, jedoch sollen durch die offensive Drohung des Einsatzes von Atomwaffen, die Ukraine und ihre Unterstützung in eine Angstfalle hineingetrieben werden, so dass sie durch die lähmende Angst ihre aktive Unterstützung immer mehr zurücknehmen oder aufgeben und so weniger oder keine Waffen mehr liefern und er als der schließlich stärkere den Krieg gewinnt. Diese Angsterzeugung in den Demokratien, die ja die erklärten Kriegsgegner sind, soll ein Heer von „nützlichen Idioten“ erzeugen und wird mit massiver Einflussnahme auf allen Ebenen vorangetrieben.

Das Kriegskalkül war also unter dem Schutzschirm einer völlig neuen, aggressiven und offensiven Atomwaffenstrategie so viel Angst zu erzeugen, dass keine große Gegenwehr entsteht und der konventionelle Krieg entsprechend leicht gewonnen werden kann.

Sofern dieses Kriegskalkül nun aufgeht und teilweise bleibt es leider nicht ohne Wirkung kann es als Muster für eine umfangreichere, durchaus weltweite Ausweitung nicht nur seines angstverbreitenden Machtbereichs genutzt werden, sondern es können im Verbund auch China, Nordkorea und der eventuell neu mit Atomwaffen auszustattende Iran einbezogen werden.

Es stellt sich die Frage, ob die heutigen Demokratien verstanden haben, dass sie sich bereits im 3. Weltkrieg befinden und ob sie zu einer tiefgründigen Analyse und Gegenwehr fähig sind, um die voranschreitenden weltweiten Allianzen von hoch professionellen Angsterzeugern wie z.B. China, Russland, Nordkorea und Iran und andere Verbündete zurückzudrängen.

Klar ist, dass die

Hauptwaffe des 3. Weltkrieges

gegen die Demokratien

Angsterzeugung

ist.

Angsterzeugungen sind in jeglicher Art und Weise die Waffen, die auch durch konkrete konventionelle Kriegsführung als ein Element davon vorangetrieben werden, wie z.B. der größte Krieg in Europa nach 1945 zwischen der Ukraine und Russland.

Diese Strategie darf nicht aufgehen und man darf ihr nicht nachgeben, da sonst unter dem Schutzschild der angsterzeugenden Drohungen mit Atomwaffen nicht nur weitere konventionelle Kriege geführt werden, sondern sich auch die anderen Kriegsfelder ausweiten. Hier ist es von allergrößter Bedeutung, dass Putin diesen Krieg klar verliert und aus der Ukraine herausgetrieben wird. Sinnentleerte Formulierungen, dass Putin nicht gewinnen dürfe, sollte man vermeiden, da das Ziel glasklar formuliert werden muss! Wenn Putin nicht klar verliert und damit die Ukraine klar gewinnt, also ihre Souveränität in den alten Grenzen nicht wieder herstellt, dann wird die neue Allianz, die den 3. Weltkrieg anführt, nämlich Russland, China, Nordkorea und der Iran, weiter voranschreiten, weiter an Macht zunehmen und weitere Allianzen schmieden, um so die „Dominanz des Westens“, vor allem die von Amerika, zu brechen.

Durch die desintegrative Kraft der Angst die demokratischen Staaten im Inneren wie im Äußeren zu verunsichern und zu spalten ist die hauptsächliche Stoßrichtung des bislang gut vorangetriebenen Krieges. Die mit der Spaltung einhergehende Schwächung des inneren wie äußeren Zusammenhalts müsste nach Planung des Kriegsgegners auch die wirtschaftliche und militärische Schwächung einbeziehen. Trump passt in diese Strategie der Kriegstreiber gegen die Demokratien gut hinein.

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